DRINGENDE DINGE ZU TUN

Projekt 66: DRINGENDE DINGE ZU TUN

Gruppenausstellung von Studierenden/Institut für Kunst u. Gestaltung 1/TU Wien

  

"Dringende Dinge“ sind keine wissenschaftlich fassbare Kategorie. Sie entziehen sich einer eindeutigen Definition und lassen so die Interpretation durch die AutorInnen offen. Das Spektrum dieser Interpretation erstreckt sich deshalb von persönlichen Anliegen, die im Titel auch das hinausgeschobene Handeln, den (unfreiwilligen) Aufschub anklingen lassen, bis zu größeren gesellschaftlichen Anliegen, die womöglich bis zur Gründung neuer gemeinschaftlicher Strukturen reichen.

Projekt 66: DRINGENDE DINGE ZU TUN

„GENERALLY BUT DETERMINEDLY AVOID BEING PRESENT AT OFFICIAL OR „UPTOWN“ FUNCTIONS OR GATHERINGS RELATED TO THE „ART WORLD“ IN ORDER TO PURSUE INVESTIGATIONS OF TOTAL PERSONAL AND PUBLIC REVOLUTION. EXHIBIT IN PUBLIC ONLY PIECES WHICH FURTHER SHARING OF IDEAS & INFORMATION RELATED TO TOTAL PERSONAL & PUBLIC REVOLUTION.“
Lee Lozano: General Strike Piece (8. Februar 1969)

Was ist „dringend“? Es gibt viel zu tun, politisch, sozial, künstlerisch. Wo eingreifen - und hat es überhaupt einen Sinn? Fühlen wir uns nicht schon vollkommen überfordert und ohnmächtig angesichts all dieser Konflikten und weltweiten Problemen? Wie verhält sich künstlerisches Handeln und Kunst zu brennenden Fragen der Zivilgesellschaft und der aktuellen politischen Situation? Wie können wir die Autonomie von Kunst stärken, wenn KünstlerInnen zusehends aufgerufen sind, sich für Aufgaben zu engagieren, die die Politik vernachlässigt?
„Dringende Dinge zu tun“ spielt aber auch auf den Effizienzdruck in der eigenen Karriereentwicklung an. Das Faktische der „To do Listen“, des scheinbar einfachen Erledigens, wird hier ebenso angesprochen wie ein möglicher Aufruf zur Aktivierung kollektiver Energie, zur Wunschproduktion, um Dinge in Bewegung zu setzen. Oder erscheint es vielmehr dringend, sich um das persönliche Wohlbefinden zu kümmern, um dem permanenten Leistungsdruck begegnen zu können und damit einem drohenden Burnout vorzubeugen – was wiederum gesellschaftlich wirksam wird, weil es den Krankenkassen Kosten erspart.
Die grundlegende Frage scheint also jene zu sein, eine Entscheidung zwischen persönlichen und gesellschaftlichen Wichtigkeiten zu treffen. Oder können wir diese gleichermaßen berücksichtigen oder gar in Einklang bringen? Um gewisse Dinge - nämlich die dringenden - zu forcieren, müssen andere (wichtige) beiseite geschoben werden. Dies ist die Herausforderung, mit der politisches Handeln und Politik alltäglich konfrontiert sind. Auf diese komplexen inneren und äußeren Verhandlungsprozesse haben sich die Studierenden intensiv eingelassen.
Im k48 zeigen die ArchitekturstudentInnen nun ihre künstlerischen Projekte. Diese reichen von der temporären Installierung einer Sauna im öffentlichen Raum vor dem k48 als kurzfristig realisierte Utopie (Alexander Grüner), einer ihrer Funktion enthobenen Schaukel im Ausstellungsraum (Hélène Otto), einer „Zuckerskulptur“ (Bianca Gamser) bis zur feministischen Thematisierung von Gewalt in Form von feinen Stacheldrahtobjekten (Anna-Theresa Pöll / Anna-Sophie Hörschläger).

Arbeiten von: Bianca Gamser, Hakan Demirci, Cetin Demirtas, Kathrin Wammerl, Maciej Filip Rejkowicz, Hélène Otto, Elisabeth Schneebauer, Karolina Plásková, , Alexander Grüner, Anna-Theresa Pöll, Anna-Sophie Hörschläger, Sonja Zankl

Kuratorinnen: Christine Hohenbüchler, Barbara Holub

 

Termin: 01.02.16, 19 Uhr
Ausstellung: 02.-03.02.16, 16-18:30 Uhr

k48 – Offensive für zeitgenössische Wahrnehmung
Projektraum Oliver Hangl
Kirchengasse 48/Lokal 2, 1070 Wien

Unterstützt von: BKA-Kunst, Kultur Neubau, Wien Kultur-MA7
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Links:

Institut für Kunst u. Gestaltung 1, TU Wien

 

Unterstützt von:

BKA-KunstKultur NeubauWien Kultur MA7