Projekt 77: An Grenzen(d) schreiben

Lesung (zweisprachig) von Mascha Dabic und Petar Matović

In Mascha Dabić‘ druckfrischem Debütroman Reibungsverluste (Edition Atelier 2017) erzählt Nora von ihrem aufwühlenden Leben: Sie vermittelt als Dolmetscherin zwischen traumatisierten Menschen, die aus ihren Ländern geflohen sind, und TherapeutInnen, die Zugang suchen zu den Geschichten ihrer KlientInnen. Das Übersetz-, das Übertragbare gerät dabei ins Schwanken, die Grenzen zwischen der eigenen Geschichte und den übersetzten Geschichten werden durchlässig, betroffenes Schweigen grenzt an die Suche nach Worten, um den weit verbreiteten Verallgemeinerungen und Pauschalisierungen die Stirn bieten zu können.

Die Gedichte von Petar Matović, Autor des Artists in-Residence Programms von Bundeskanzleramt und KulturKontakt Austria, sind in drei Lyrikbänden sowie in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften erschienen. In diesen Gedichten sind die Gegenstände, die Orte und Personen umgeben von dem Schimmer ihrer stummen Beredsamkeit, ihres beredten Schweigens. Die Notwendigkeit, etwas aus-, etwas anzusprechen grenzt an die Notwendigkeit zu schweigen, zu verschweigen. Dünne, brüchige Linien trennen das Gesagte vom Nicht-Gesagten, das Verschwiegene vom Angesprochenen, auf unsichtbare, aber auf hör- und lesbare Weise.

Mascha Dabić wird an diesem Abend auf Deutsch, Petar Matović auf Serbisch lesen. Die deutschsprachigen Übersetzungen seiner Gedichte von Jelena Dabić und Matthias Jacob werden von der Schauspielerin Bettina Kerl vorgetragen.

Moderation: Eva Schörkhuber

Termin: 21.02.17, 19 Uhr, in Kooperation mit KulturKontakt Austria

k48 – Offensive für zeitgenössische Wahrnehmung
Projektraum Oliver Hangl
Kirchengasse 48/Lokal 2, 1070 Wien

Unterstützt von: BKA-Kunst, Kultur Neubau, Wien Kultur-MA7
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